Erste Wanderungen

Dienstag, 19.9.2017

Die Umgebung von Güéjar Sierra mit der Sierra Nevada im Hintergrund läd zum Wandern ein. Laura hat uns mit Tipps versorgt, im B&B gibt es einiges an Karten und Informationsmaterial. Für den ersten Tag suchen wir uns eine leichte Tour mit wenig Höhenunterschied aus. Über das barrio alto verlassen wir Güéjar Sierra auf einer kleinen Straße in Richtung Nordosten. Den Berg Alto de Jarales umrunden wir auf der Nordseite. Am Weg finden wir jede Menge Brombeeren, klein und teils schon rosinenähnlich, aber sehr süß und aromatisch. Auch die meisten Feigen werden offensichtlich nicht geerntet und hängen halbtrocken an den Bäumen. Viele Bäume am Weg sind fast oder ganz vertrocknet – das Fehlen des Niederschlags ist deutlich spürbar. Auf dem Bergkamm des Alto del Barranco del Agua erreichen wir am höchsten Punkt eine Beobachtungsstation für Waldbrand. Von hier aus fällt ein schmaler Weg steil ab in Richtung Westen, an dessen Ende wir Pinos Genil erreichen. Von hier aus fahren wir mit dem Bus zurück nach Güéjar Sierra.

Mittwoch, 20.9.2017

Am zweiten Tag gehen wir auf den Weg mit dem Namen La Vereda de la Estrella. Mit dem Auto fahren wir auf einer schmalen, gewundenen Straße am Fluss Genil entlang aus dem Dorf raus bis zum Barranco de San Juan. Hier lassen wir den Wagen stehen. Der Weg wird viel empfohlen und Laura hat uns eine Route beschrieben, die besonders schön sein soll . Das ist sie tatsächlich, aber auch besonders steil. Wir sind noch nicht aklimatisiert und die Höhenluft ist dünn. Der Weg ist an manchen Stellen schwer zu identifizieren. Auch die Angaben auf den verschiedenen Karten und Wegweisern stimmen nicht miteinander überein. Alles in allem raten wir viel und hoffen uns nicht komplett zu verlaufen. Das klappt (heute).

Nach ca. 1 Stunde Aufstieg erreichen wir sanfteres Gelände beim Cortijo del Hoyo. Der kleine Hof war früher bewohnt und die Überreste der ehemaligen Häuser sind noch gut zu erkennen. Der Weg führt nun über Hochplatos Weiden und Waldstücke hoch oben parallel zum Fluss bis zum Cortijo de los Hornillos. Hier machen wir eine längere Pause. Im Süden ist der Mulhacen zu sehen, der höchste Gipfel der Sierra Nevada. Daneben der Alcazaba. Der Abstieg erfolgt über einen Viehpfad und ist recht lang und steil. Unten erreichen wir wieder die Vereda de la Estrella bei dem Cortijo de la Estrella. Die Vegetation ist nahe dem Fluss überwältigend satt und grün. Die großen Kastanienbäume tragen reichlich dicke, hellgrüne Früchte. Der Weg führt noch viel tiefer in das Flusstal hinein, aber für heute schaffen wir nur noch einen kurzen Abstecher zu der Brücke über den Guarnón, einem Zufluss des Genil und den Rückweg.

Auf dem Rückweg, etwa 4 km bevor wir den Parkplatz wieder erreichen, laufen uns 4 kleine Katzen zu, die uns bis zum Barranco de San Juan folgen. Am liebsten würde ich sie natürlich Laura aufschwatzen, aber das Unterfangen bleibt erfolglos.