Freitag, 29.9.2017
Mein Magen hängt immer noch etwas in der Kurve. Aber nach einem langen Zeitungsfrühstück starten wir wieder mit dem Auto in Richtung Las Negras. Eigentlich wollten wir beim Faro de los Lobos (Leuchtturm der Wölfe) an die Küste laufen, aber wir bleiben auf dem Weg in Rodalquilar hängen, wo uns 3 sehr faszinierende Szenarien den Tag verbringen lassen.
Von der Straße aus sind wir auf eine Reihe ziemlich zerfallener Häuser aufmerksam geworden, an denen zum Teil recht auffällige Graffitis zu sehen sind. Es stellt sich heraus, dass hier eine Arbeitersiedlung stand, die verlassen wurde, als die örtliche Goldmine stillgelegt wurde. Die Siedlung wurde zurückgelassen und nie abgerissen – eine Geisterstadt.
Unser nächster Besuch geht in den botanischen Garten von Rodalquilar, auf den auf einem Straßenschild hingewiesen wird. Wir müssen etwas suchen, aber das lohnt sich. Der Park ist ein echtes Juwel: Granatäpfel, Oliven, Affenbrotbäume, Quitten, Akazien und viele Bäume, die ich nicht näher benenne kann gedeihen hier zu einer Pracht, die man sonst selten zu sehen bekommt. Dazwischen tummeln sich Sträucher, Kräuter, aromatische Pflanzen, Überlebenskünstler… allesamt heimisch am Cabo de Gata.
Die dritte Überraschung in Rodalquilar sind die Installationen der geschlossenen Goldmine, die etwas oberhalb des Ortes am Bergrand liegt. Riesige Rampen schieben sich den Berg hinauf und die Betonskelette der Gebäude ragen geisterhaft in den blauen Himmel, wenn man sich ihnen nähert. Von oben schaut man dann auf eine Komposition von kreisrunden Klärbecken, die sehr grafische Schatten produzieren. Hier wurde das Gestein zermahlen, verschlammt, mit Chemie versetzt. Auf einem Schild werden die Prozesse sehr oberflächlich erläutert – man möchte gar nicht dabei gewesen sein.
Es ist schon 4 Uhr als wir Rodalquilar wieder verlassen. An der Playa del Playazo nehmen wir noch ein erfrischendes Bad in den Wellen und faulenzen ein Stündchen in der schon tiefer stehenden Sonne.















































